Mein Ansatz

Was ist Bindungspädagogik?

 

Jeder Mensch hat ein angeborenes Bedürfnis nach Bindung. Der Säugling kommt hilflos zur Welt und benötigt eine Bindungsperson, die sein Überleben garantiert. Dabei geht es nicht nur um die körperliche Versorgung, sondern auch um das Erleben von emotionaler Sicherheit und Liebe. Durch sie kann das Kind Urvertrauen entwickeln, aus dem sich wiederum das Selbstwertgefühl entwickelt.

 

Nur auf der Grundlage von erlebter sicherer Bindung kann sich das Kind optimal körperlich, geistig und emotional entwickeln und in seiner Umwelt explorieren. Die Bindungsperson muss für das Kind emotional verfügbar sein und sensitiv auf das Kind reagieren können. Immer wenn das Kind sich in seiner Umwelt unsicher und bedroht fühlt, kehrt es zunächst zu seiner Bindungsperson zurück, um dort sein Bedürfnis nach Sicherheit und Liebe zu stillen. Die Bindungsperson ist sozusagen ein „sicherer Hafen“ für das Kind, von dem aus es die Welt erkundet.

 

In den ersten drei Lebensjahren entwickelt das Kind die Fähigkeit sich an eine primäre Person (meistens die Mutter) zu binden und auch sekundäre Bindungen zu anderen Personen (z.B. Vater, Oma, Erzieherin) aufzubauen. Diese Fähigkeit, sich zu binden, benötigt das Kind für seine späteren emotionalen Beziehungen, die für das Kind von Bedeutung sind.

 

In der Bindungspädagogik verstehen sich die Erzieher als Bindungspersonen. Sie sind gewillt, die emotionalen Bedürfnisse des

Kindes nach Liebe, Trost, Geborgenheit und Sicherheit zu stillen und das Kind gleichzeitig in seiner Exploration unterstützten.

 

Die Eingewöhnung in den Kita- oder Tagesmutter- Alltag findet Eltern-begleitet statt. Das heißt, die Eltern bleiben solange im Hintergrund für das Kind emotional verfügbar, bis es genügend Vertrauen in die Erzieherin gewonnen hat und sich z.B. beim Weggang der Eltern von der Erzieherin dauerhaft trösten lassen.

 

Die Erzieherin ist eine neue Bezugsperson für das Kind geworden, bei der es sich emotional sicher fühlt und bei ihr Hilfe und Unterstützung sucht, wenn es diese benötigt.

 

Der Erziehungsstil der Erzieherin kann sich zudem auf die Bindungssicherheit der ganzen Gruppe auswirken.



Das Wohlbefinden von Kindern steigern

Kinder unter drei Jahren, die zur Tagesmutter, in die Krippe oder Kita kommen, haben spezielle Bedürfnisse. Sie befinden sich mitten in einer Lebensphase (die ersten drei Lebensjahre), in der sich ihre Bindungsfähigkeit entwickelt. Sie benötigen in der Kita ein entsprechendes Angebot, um mit der zeitweisen Trennung von der Mutter gut zurechtzukommen. Besonders in der Eingewöhnungsphase ist dieses Angebot notwendig. Die Eltern können viel zu einem sanften Übergang beitragen und sollten diese Phase unbedingt begleiten. 

 

Der Start in den Tagesmutter- bzw. Kita-Alltag ist für Kinder und Eltern immer eine sensible Zeit. In manchen Fällen dauert sie etwas länger und kann sich sowohl für die Erzieher als auch für die Kinder durchaus schwierig gestalten. Das Kind wehrt sich und weint nach Wochen immer noch, wenn die Mutter geht. Hier möchte ich beratend tätig sein und gerne aufzeigen, wie eine bindungsorientierte Eingewöhnung aussehen kann, die das Kind mit seinen spezifischen Entwicklungsbedürfnissen auffängt.

 

Auch die Eltern-Kind-Beziehung kann durch Probleme bei der Eingewöhnung leiden. Eltern fühlen sich manchmal wie in einem Teufelskreis gefangen. Was sie auch tun, es wird eher schwieriger. Die Beziehung zu ihrem Kind ist einer schweren Belastungsprobe ausgesetzt, die Eingewöhnung wirkt sich massiv belastend auf das Kind und seine Familie aus.

Auch in der Leitung von Kindergruppen können Beziehungsschwierigkeiten mit Kindern zu problematischen Situationen führen. Gerne werde ich Teams oder Tagesmütter unterstützen, die bindungsorientiert arbeiten wollen. 

 

Diese Art der Pädagogik bedeutet zunächst sicher etwas mehr Aufwand. Diese Investition tut jedoch Eltern und Kind gut und kann sich schon bald durch einen entspannteren Kita-Alltag auswirken. Verhaltensauffällige oder entwicklungsverzögerte Kinder werden sich leichter tun, in ihre neue Umwelt hineinzukommen.

 

Ich helfe dabei, offene Fragen zu klären: Wie kann jetzt ein Ausstieg gelingen und die Beziehung zum Kind wieder positiv erlebbar gemacht werden? Welche Lösungsstrategien gibt es? Diese Fragen sollen im Einzelgespräch bearbeitet werden, dabei arbeite ich Lösungs-orientiert und Bindungs- und Ressourcen-orientiert.



Mein Zugang zur Bindungspädagogik

Wenn Kita-Arbeit in erster Linie als Beziehungsarbeit gesehen wird, kann dies viel Entspannung in den Alltag bringen. Die Prioritäten werden neu gesetzt - zum Wohle der Kinder!

 

Gesunde und sichere Bindung ist nämlich auch die Grundlage für mehr Bildung für Kinder. Es ist für mich eine wunderbare und bereichernde Erfahrung, mit Kindern in Beziehungen zu leben, die seine Entwicklung fördern. Daraus kann auch ich als Erzieherin viel lernen. Das macht wirklich glücklich. Hier wird emotionale Kompetenz und Intelligenz gefördert, von der wir ein Leben lang im Umgang mit Menschen profitieren können.

 

Im Bereich der Eingewöhnung von Kindern unter drei Jahren, konnte ich neun Jahre lang Erfahrungen sammeln. 

 

Der Unterschied, den eine bindungsorientierte Eingewöhnung zum Wohle der Kinder, ausmacht, liegt klar auf der Hand.



Infos zu politischen Verbesserungen in der Kinderbetreuung finden Sie unter www.jens-waetjen.de; mein Ehemann, Jens Wätjen ist einer der Kandidaten für den Gemeinderat in Korntal-Münchingen und Kandidat für den Kreistag Ludwigsburg im Wahlkreis 6; Kinderbetreuung, Kita, Verbesserungen und multiprofessionelle Teams in Kindertagesstätten  

Kontakt

Angela Wätjen

staatlich anerkannte Heilpädagogin / Erzieherin

70825 Korntal-Münchingen

E-mail: waetjen@bindungspaedagogin.de